RegioEntsorgung startet Qualitätsoffensive für Biotonnen
Ab sofort startet die RegioEntsorgung mit einer Informationskampagne zur
Verbesserung der Bioabfallqualität. Hierbei wird ein automatisches
Erkennungssystem am Pressmüllwagen eingesetzt, welches Störstoffe in der
Biotonne erkennt.
„Die Bioabfälle aus unseren Kommunen sollen ein sicherer und nährstoffreicher
Kompost für die Felder der Region werden. Dafür ist es wichtig, dass sie von
guter Qualität und möglichst frei von Glas, Plastik oder Metallen sind“, so
Stephanie Pfeifer, Vorständin der RegioEntsorgung in einem Pressegespräch.
Die Richtwerte dazu sind nach Auskunft des Kommunalunternehmens in der
neuen Bioabfallverordnung festgelegt und gelten ab 2025 verbindlich.
Eine Auswertung der Vergärungsanlage in Würselen hat ergeben, dass aktuell
im Durchschnitt nur etwa 28 Prozent der Bioabfälle den Richtwerten
entsprechen. Mehr als zwei Drittel sind verschmutzt und müssen nachsortiert
oder wegen zu starker Verschmutzung sogar vollständig in der
Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Mit Beginn des Jahres 2023 hat die
schlechte Abfallqualität nun auch finanzielle Auswirkungen, weil höhere
Gebühren gezahlt werden müssen.
Neue technische Möglichkeiten werden zur Qualitätsüberprüfung eingesetzt
Der erste und wichtigste Schritt zu einer besseren Qualität des Biomülls ist das
richtige Sortieren in den Haushalten. Um Fehlbefüllungen der Biotonnen
zukünftig zu erkennen, setzt die RegioEntsorgung ab sofort auf neue
Techniksysteme. „Die Systeme untersuchen vollautomatisch die gesamte
Tonne und erlauben so einen sicheren Rückschluss auf den Anteil aller
Störstoffe“, so Heinz Heinen, Vorstand der RegioEntsorgung.
Bürger*innen, deren Bioabfälle verunreinigt sind, erhalten zunächst TonnenAnhänger mit Tipps zur Mülltrennung. Sie sollen gezielt zu mehr Gewissenhaftigkeit beim Sortieren motivieren. „Perspektivisch können auch
einzelne verunreinigte Tonnen von der Leerung ausgenommen werden“, so
Heinen weiter.
Erfahrungen von Entsorgungsunternehmen, die das System bereits nutzen,
zeigen nach Aussage der RegioEntsorgung, dass die Qualität der Bioabfälle
signifikant gesteigert werden kann. Gut für die Umwelt.
Fragen zur richtigen Befüllung der Biotonne beantwortet die AWAAbfallberatung unter 02403 – 8766353. Alle Informationen und Kampagnenmaterial auch unter www.regioentsorgung.de/bio (Öffnet in einem neuen Tab).
Faktencheck:
Stichwort „Bioplastik“
Schon gewusst? Müllbeutel aus „Bioplastik“ verrotten nicht, auch wenn
„kompostierbar“ auf der Verpackung steht. Sie werden zu Mikroplastik und
belasten die Umwelt für sehr lange Zeit. Darum gehören sie nicht in die
Biotonne! Alternativ sollen Tüten aus Kraftpapier verwendet werden. Diese sind
rückstandsfrei kompostierbar.
Stichwort „BAW´s“
Biologisch abbaubare Werkstoffe, sog. „BAW´s“ werden mittlerweile für viele
Produkte verwendet. Die Verpackungen enthalten oft Hinweise, dass das
Produkt kompostierbar oder industriell kompostierbar ist. „Für den Verbraucher
ist dies nicht immer ersichtlich und somit oft auch verwirrend“, so Stephanie
Pfeifer. „Nach Aussage des Betreibers der Vergärungsanlage können auch als
“kompostierbar“ ausgewiesene Bio-Plastiktüten oder andere BAW´s in der
Kompostierungsanlage nicht vollständig abgebaut werden“, so Pfeifer weiter.
Fragen hierzu beantwortet die AWA-Abfallberatung unter 02403 – 8766353