Nach Modernisierung: Barrierefreier Haltepunkt der Rurtalbahn in Vettweiß eröffnet
Zeitgemäß, sicher und barrierefrei: Die Gemeinde Vettweiß verfügt jetzt über einen umfassend modernisierten und damit auch barrierefreien Haltepunkt für die von der Rurtalbahn GmbH betriebene Eifel-Bördebahn (Regionalbahn 28) nebst zwei neu hergerichteten und technisch gesicherten Bahnübergängen. An diesem Freitag, 17. März 2023, wurde der Haltepunkt nach rund neun Monaten Bauzeit offiziell der Öffentlichkeit übergeben.
Das Investitionsvolumen für die Umgestaltung des Haltepunkts und der Umgebung liegt bei insgesamt rund 2,1 Millionen Euro, realisiert unter anderem durch die finanzielle Förderung des Aufgabenträgers go.Rheinland (ehemals Nahverkehr Rheinland). Die Eifel-Bördebahn verbindet in ihrem jetzigen Status seit 2019 mit sechs Haltepunkten die Städte Düren und Euskirchen, seit Anfang 2023 auch im Stundentakt.
„Die Bahnanschlüsse in der Gemeinde Vettweiß sind ein sehr wichtiger Beitrag auf dem Weg, die Mobilität in der Gemeinde zu verbessern“, sagte Joachim Kunth, Bürgermeister der Gemeinde Vettweiß, sichtlich erfreut. „Mit der Neugestaltung der Haltepunkte ist dem nun ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Ich selbst bin ein regelmäßiger Nutzer der Strecke Düren–Euskirchen und treffe nun auf einen Bahnsteigausbau, der allen Wünschen gerecht wird.“
Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer von go.Rheinland, betonte die Wichtigkeit des barrierefreien Ausbaus: „Nach der Einführung des Stundentakts auf der Eifel-Bördebahn zu Beginn dieses Jahres ist die Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs in Vettweiß ein weiterer wichtiger Schritt, um noch mehr Menschen aus der Region auf die Schiene zu bekommen. Durch die Modernisierung können nun alle Menschen in Vettweiß, ob mit Handicap oder nicht, die RB 28 einfach und bequem nutzen.“
Christoph Göddecke, als Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur bei der Rurtalbahn GmbH verantwortlich für deren Rolle bei der Umgestaltung, unterstrich die Bedeutung der Modernisierung in Vettweiß im Gesamtkonzept der Reaktivierung der Bördebahn: „Am Ende des Projekts steht eine rund 30 Kilometer lange moderne, sichere Bahnverbindung zwischen den Taktknoten Düren und Euskirchen, mit guter Anbindung zu allen maßgeblichen Ortslagen, zu Park-and-ride- sowie zu Bike-and-ride-Anlagen entlang der reizvollen Strecke.“
Die Reaktivierung der Eifel-Bördebahn wird seit 2014 aktiv von der Rurtalbahn (Infrastrukturunternehmen) und der Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren (Liegenschaften) vorangebracht. Christoph Göddecke lobte bei dieser Gelegenheit zudem die „Eisenbahnfreundlichkeit der Gemeinde Vettweiß“.
Die Fakten:
- Bahnsteig mit 90 Meter Baulänge; Höhe der Bahnsteigkante: 550 Millimeter, barrierefreie Zugänge, Beleuchtung mit LED-Leuchtmitteln, Wetterschutz, Fahrradabstellung
- Ausbau und technische Sicherung der Bahnübergänge Gereonstraße und Dorfstraße (Kettenheim) mit Lichtzeichen, Halbschranken, Fußgängerakustik; neue Fahrbahndecke, neue abgesetzte Gehwege mit barrierefreien Überwegen, überarbeitete Verkehrsbeziehungen
- Rund 400 Meter Gleiserneuerung
- Neue Bushaltestelle in der Gereonstraße als Übergangslösung bis zur Schaffung einer dauerhaften Busverknüpfung in der Kettenheimer Straße
- Bauzeit: neun Monate
- Investitionsvolumen: rund 2,1 Millionen Euro
Die Bördebahn kommt stündlich
Die Bördebahn kommt stündlich...
...ab dem 17. Dezember 2022 ist es soweit
Der Stundentakt der Bördebahn wurde lang ersehnt. Ab dem 17.12.2022 ist es endlich soweit und die Züge zwischen den Städten Düren und Euskirchen fahren doppelt so oft wie bisher.
Um dieses lang ersehnte Ziel zu verwirklichen, musste zunächst die Streckeninfrastruktur ausgebaut werden. Die Inbetriebnahme des Stellwerkes Euskirchen erfolgt etwas verspätet, und somit wird die Einführung des Stundentaktes auf der Strecke der RB 28 zwischen Zülpich und Euskirchen auf den 17.12.2022 verlegt. Entsprechende Züge der RB 28 fallen im Zeitraum vom 11.12.2022 und dem 16.12.2022 aus. Die geänderten Fahrzeiten finden Sie unter www.rurtalbahn.de (Öffnet in einem neuen Tab). In den Auskunftsystemen unter www.bahn.de (Öffnet in einem neuen Tab) sowie www.avv.de (Öffnet in einem neuen Tab) sind die geänderten Fahrzeiten ebenfalls hinterlegt.
Mit der Einführung des Stundentaktes fahren die Züge künftig dann morgens früher und abends länger. Und die Fahrzeit verkürzt sich sogar um ein paar Minuten auf der Strecke bis Düren.
Ein umweltfreundlicher Antrieb ist geplant, wird aber noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. Bis dahin werden die Züge auf der Strecke Düren-Euskirchen mit Dieselkraftstoff betrieben.
Offizielle Eröffnungsfahrt zur Wiederaufnahme des Verkehrs der Eifel-Bördebahn
Offizielle Eröffnungsfahrt zur Wiederaufnahme des Verkehrs der Eifel-Bördebahn
Auf der rund 30 Kilometer langen Strecke der Regionalbahn 28 („Eifel-Bördebahn“) fahren jetzt auch an den Werktagen wieder Züge. Die Rurtalbahn hat zum großen Fahrplanwechsel wie vorgesehen den „Vorlaufbetrieb“ aufgenommen, sodass die Züge nicht mehr nur an den Wochenenden und den Feiertagen verkehren. Zwischen Euskirchen und Düren werden sechs Zugpaare eingesetzt.
Dadurch kann an Werktagen zwischen 6 und 20 Uhr mit einer morgendlichen Unterbrechung ein Zwei-Stunden-Takt angeboten werden. Zum offiziellen Startschuss trafen sich die beiden Landräte Wolfgang Spelthahn (Düren) und Günter Rosenke (Euskirchen) mit Dr. Norbert Reinkober vom Nahverkehr Rheinland (NVR) und Vertreter der Rurtalbahn, der Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren und des Aachener Verkehrsbundes zur Eröffnungsfahrt. Mit im Abteil saßen außerdem Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter der jeweiligen Kommunen. An der Strecke gibt es derzeit acht Haltestellen. In den vergangenen Monaten wurde an der Trasse fleißig gebaut. Unter anderem ist der Gleiskörper auf einer Länge von 6,5 Kilometern ertüchtigt worden. Zudem mussten acht Straßenkreuzungen gesichert und eine signalgeführte Einfahrt in den Bahnhof Düren eingerichtet werden. Erneuert wurden die Bahnsteige in Binsfeld, Rommelsheim und Jakobwüllesheim.
Damit sind die Arbeiten jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Bahnsteig in Vettweiß wird im Jahr 2020 erneuert, im Zülpicher Stadtteil Elsig wird ein neuer Haltepunkt errichtet. Die Gesamtsumme der Investitionen beläuft sich auf etwa 15,5 Millionen Euro, das Gros davon übernimmt der Nahverkehr Rheinland.
Die Reaktivierung der Bördebahn wurde mit Freude zur Kenntnis genommen, weil wieder eine Lücke in Eisenbahnnetz nun geschlossen wird. In der wachsenden Gemeinde Vettweiß sind die Bürgerinnen und Bürger froh, nun auch hier das Auto mal stehen lassen zu können. Auf den öffentlichen Nahverkehr sollten nun einige umsteigen. Es ist eine sinnvolle Ergänzung auch für die Berufspendler und eine umweltbewusste Alternative zur Fahrt mit dem Auto.
Die vor 155 Jahren in Betrieb genommene Bördebahn ist gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt worden. Ernsthafte Reaktivierungspläne für die Strecke zwischen Euskirchen und Düren gab es seit 2002. Neben der Nutzung für den Güterverkehr wurden auch bald wieder Personenzüge eingesetzt, zunächst mit großer ehrenamtlicher Unterstützung. Seit der Landesgartenschau in Zülpich im Jahr 2014 fahren diese Züge an den Wochenenden und an Feiertagen planmäßig. Der nächste und letzte Schritt nach dem Vorlaufbetrieb ist der Vollausbau der Strecke. Das Ziel lautet: Einführung des Stundentakts. Das allerdings ist abhängig von der Dauer der weiteren notwendigen Arbeiten zum Ausbau der Infrastruktur, dem zukünftig eingesetzten Fahrzeug und den weiteren angedachten Haltestellen in Distelrath, Ülpenich, Dürscheven und Euskirchen-West.
Angestrebt wird die Senkung der momentan noch bei gut 50 Minuten liegenden Fahrdauer von Euskirchen bis Düren auf ca. 35 Minuten und die Herstellung guter Anschlüsse in den Knoten Euskirchen und Düren